Passau (epd). Der Präsident des Deutschen Pflegerates, Franz Wagner, fordert ein Einstiegsgehalt von 4.000 Euro für Pflegekräfte. Das wäre eine angemessene Entlohnung, sagte er der "Passauer Neuen Presse" (Samstag). Damit wäre der Pflegeberuf konkurrenzfähig mit anderen Berufsgruppen, sagte Wagner, der auch Geschäftsführer des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe ist. Der Mindestlohn, der in einem kürzlich gescheiterten Flächentarifvertrag vorgesehen war, habe unter der Forderung gelegen.
Die Rahmenbedingungen müsse die Politik so setzen, dass der Beruf wieder attraktiver werde, erklärte Wagner. "Dann können wir Pflegende auch motivieren, ihre Teilzeitstellen aufzustocken oder in den Beruf zurückzukehren." Alleine in der Langzeitpflege fehlten heute schon mehr als 100.000 Pflegende.
Das Finanzielle sei aber nicht alleine ausschlaggebend, so Wagner weiter. Pflegekräfte wünschten sich auch mehr Personal in Kliniken und Heimen, um der hohen Belastung entgegenzuwirken. "Die Pflegenden sind erschöpft", sagte der Pflegerats-Präsident. Die Erschöpfung gehe bei einigen so tief, dass sie unter posttraumatischen Erschöpfungszuständen litten. Die Belastungen würden auch nach der Pandemie fortbestehen.