Potsdam (epd). Im neuen Potsdamer Garnisonkirchturm soll in einer Dauerausstellung die mehr als 200-jährige Geschichte der früheren evangelischen Militärkirche vorgestellt werden. "Wir stellen uns den Abgründen der preußisch-deutschen Geschichte, in die auch dieser Ort verstrickt war", sagte der Kuratoriumsvorsitzende der Garnisonkirchenstiftung und Berliner Altbischof Wolfgang Huber bei der Vorstellung des Ausstellungskonzepts am Freitag in Potsdam. Im Mittelpunkt stehe eine kritische Geschichtsbetrachtung.
Die Ausstellung mit dem Arbeitstitel "Glaube, Macht und Militär: Die Garnisonkirche Potsdam" soll zeitgleich mit dem Turm voraussichtlich Ende 2022 eröffnet werden, sagte Kuratorin Maria Schultz. Derzeit werde von Kosten von mehr als einer Million Euro ausgegangen. Für die Realisierung seien Mittel der Bundeskulturstaatsministerin und des Bundesverteidigungsministeriums beantragt worden.
Auf rund 250 Quadratmetern solle in der Ausstellung in sieben Themenbereichen unter anderem die Verbindung von protestantischer Kirche und preußischem Staat mit seinem Militärwesen in den Blick genommen werden, sagte Schultz. Auch die Bedeutung der historischen Garnisonkirche als Symbolort des nationalistischen und demokratiefeindlichen Lagers der Weimarer Republik gehöre zu den Schwerpunkten.
Die Konzeption sei ein wichtiger Schritt, sagte Huber, der auch Ratsvorsitzender Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) war. Kritiker hatten der Stiftung bislang vorgeworfen, sich nicht angemessen mit der Geschichte der ehemaligen preußischen Militärkirche auseinanderzusetzen.