Frankfurt a.M., Pretoria (epd). In Südafrika ist der traditionelle König der Zulu-Volksgruppe, Goodwill Zwelithini KaBhekuzulu, am Freitag im Alter von 72 Jahren gestorben. Präsident Cyril Ramaphosa würdigte ihn als viel geliebten, visionären Monarchen. Zwelithini habe zur kulturellen Identität, zur nationalen Einheit Südafrikas und zur wirtschaftlichen Entwicklung der Provinz KwaZulu-Natal beigetragen, erklärte er. Zwelithini starb in einem Krankenhaus, in dem er wegen Diabetes behandelt wurde.
Zwelithini war nach dem Tod seines Vaters 1968 in das zeremonielle Amt gekommen. Als traditioneller Herrscher verfügte er über viel Einfluss vor allem unter den Zulu, besaß aber wenig direkte politische Macht. Der König ist unter anderem für die Bewahrung und das Zelebrieren der Zulu-Traditionen verantwortlich, darunter ein jährlicher Tanz, bei dem Tausende Mädchen ihre Jungfräulichkeit feiern.
Wegen umstrittener Aussagen war Zwelithini immer wieder in die Kritik geraten. So wurde ihm vorgeworfen, die Apartheid zu verteidigen, Homosexualität zu verurteilen und Gewalt gegen Ausländer zu schüren. Die rund elf Millionen Zulu sind die größte Volksgruppe in Südafrika. Sie stellen mehr als ein Sechstel der Bevölkerung.