Augsburg (epd). Bundesfamilien- und Seniorenministerin Franziska Giffey (SPD) warnt vor einer Aufweichung der Prioritätenlisten für die Corona-Impfungen zulasten älterer Menschen und anderer Risikogruppen. "Ältere Menschen müssen bei der Impfung ganz besonders im Blick bleiben, weil sie die am stärksten gefährdete Gruppe sind - so sieht es auch die Impfverordnung vor", sagte Giffey der "Augsburger Allgemeinen" (Donnerstag). Diese Priorisierung habe sich bereits jetzt bewährt: Die schnelle Impfung in Pflegeeinrichtungen zeige Wirkung.
"Stand heute haben über 90 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner in den Einrichtungen die erste Impfung erhalten, was die Situation enorm verbessert hat", betonte die Ministerin. Die Impf-Fortschritte öffneten dort sehr konkrete Perspektiven auf ein Stück Normalität durch mehr Kontakte und Besuche. Dass der Impfstoff von Astrazeneca nun auch für über 65-jährige freigegeben werden solle, bringe "noch mehr Dynamik in den Impfprozess". Giffey appellierte an alle älteren Menschen, die Möglichkeit der Impfung zu nutzen.
Zuvor hatten mehrere Ärztevertreter gefordert, Arztpraxen sollten bei Beteiligung an den Massenimpfungen selbst über die Impfreihenfolge entscheiden dürfen, da sie am besten über die Patienten Bescheid wüssten.
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