Patientenschützer kritisiert Corona-Impfungen als willkürlich

Dortmund (epd). Der Patientenschützer Eugen Brysch kritisiert die Praxis der Corona-Impfungen in Deutschland scharf. Das Versprechen von Bundesregierung und Bundestag, alte und kranke Menschen zuerst durch eine Impfung vor Covid-19 zu schützen, gelte nicht mehr. "Die ethisch festgesetzte Impfreihenfolge ist nur noch eine Farce", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Länder, Städte und Gemeinden machen, was sie wollen."

Es sei daher nicht verwunderlich, dass mehr als drei Millionen Menschen der ersten Prioritätsgruppe immer noch nicht geimpft seien. Diejenigen, die am stärksten durch das Virus bedroht seien, würden der Willkür ausgesetzt. "Es herrscht das Recht der Starken, Schnellen und Lobbyisten", sagte Brysch.

Als bedenklich bezeichnete er auch Äußerungen niedergelassener Ärzte, wonach diese ihre Patienten am besten kennen. Es sei zwar wichtig, 50.000 Arztpraxen beim Impfen gegen das Coronavirus ins Boot zu holen, sagte Brysch. Die Ärzte müssten dabei aber mit Blick auf die Impfreihenfolge ethisch handeln.