Saarbrücken (epd). Der Virologe Jürgen Rissland hat die Bedeutung der Laientests auf das Coronavirus vor allem für das private Umfeld betont. Diese selbst anwendbaren Tests böten eine Unterstützung bei der eigenen Risikobeurteilung und könnten bei der Entscheidung über mögliche Treffen mit einem anderen Haushalt helfen, sagte der leitende Oberarzt am Institut für Virologie des Universitätsklinikum des Saarlandes am Mittwoch in einer digitalen Sitzung des saarländischen Gesundheitsausschusses. Man müsse sich aber klar sein, "dass diese privat durchgeführten Teste für den öffentlichen Raum nur schwer anerkennbar sind". Denn es gebe bisher keine Möglichkeit einen Nachweis zu führen, eine Bestätigung zu bekommen.
Mit Blick auf die Frage nach Öffnungen im Einzelhandel und der Gastronomie aufgrund von "Laientests", betonte Rissland, dass es ihm dabei nicht um die Qualität der Tests gehe. Unklar sei vielmehr "mit welcher Konsequenz" Testergebnisse befolgt würden. "Die Coronamüdigkeit in unserer Gesellschaft hat in den letzten Wochen, Monaten gravierend zugenommen", erklärte er. Denn mittlerweile kranke auch die Kontaktnachverfolgung der Gesundheitsämter daran, dass bei einem Anruf die Wahrheit dem Eindruck nach nicht mehr oft zutage trete.