Berlin (epd). Nach der Corona-Krise sollten nach Überzeugung von Trendforschern insbesondere junge Menschen die Chance auf einen Neustart erhalten. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Junge Deutsche 2021" des Trend- und Jugendforschers Simon Schnetzer, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Sie basiert den Angaben zufolge auf einer bundesweiten Repräsentativbefragung von 1.062 Menschen im Alter zwischen 14 und 39 Jahren, die im Herbst 2020 online stattfand.
Demnach gaben 69 Prozent der Befragten an, dass ihre aktuelle Lebenssituation vor allem durch den Zusammenhalt in der Familie geprägt werde. Danach folgten mit 67 Prozent das Smartphone sowie die Corona-Krise (58), Leistungsdruck (51), Heimatverbundenheit (47) und nachhaltige Lebensweise (46). Zugleich habe sich für viele die schulische, berufliche und finanzielle Situation verschlechtert.
Schnetzer erwartet, dass "Vertrauen" künftig eines der wichtigsten Themen für junge Deutsche sein werde. "Die Herausforderung wird es sein, Vertrauen wieder aufzubauen: zu Freunden, in Teams, zur Politik und in die Zukunft", sagte er. Er sprach von der "Generation Reset", die nach der Corona-Krise in vielem neu beginnen müsse. Dafür benötigten junge Menschen Perspektiven und Unterstützung vor allem in den Übergangsphasen von Schule zu Studium oder Beruf.
Der Zukunftsforscher Klaus Hurrelmann sprach sich dafür aus, das Wahlalter auf 16 oder sogar 14 Jahre zu senken, um junge Menschen an politischer Mitgestaltung zu beteiligen. Zudem sollten Schulen Mädchen und Jungen zu mehr Eigeninitiativen motivieren und dafür die Rahmenbedingungen schaffen.