Berlin (epd). Erzieherinnen in Kitas waren einer Studie zufolge 2020 am häufigsten wegen einer Corona-Infektion krankgeschrieben. Das geht aus einer Analyse der Arbeitsunfähigkeitsdaten durch das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Demnach waren von März bis Dezember in dieser Berufsgruppe 4.490 je 100.000 AOK-Versicherte wegen Covid-19 krankgeschrieben. Damit liegt der Wert in dieser Berufsgruppe mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnittswert aller Berufsgruppen.
Die Beschäftigten in der Altenpflege und den Gesundheitsberufen waren ebenfalls überdurchschnittlich oft wegen Covid-19 arbeitsunfähig und belegten die Plätze zwei bis zehn der Rangliste (Altenpflege: 4.209 je 100.000, Gesundheits- und Krankenpflege: 4.128 je 100.000 Versicherte). "Die Ergebnisse unserer früheren Analysen bestätigen sich auch für die zweite Welle: Sozial- und Gesundheitsberufe, die mit vielen Kontakten zu anderen Menschen verbunden sind, sind stärker von Covid-19 betroffen als andere Berufsgruppen", erläuterte Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO.
Die niedrigsten Fehlzeiten zeigten sich bei den Berufen in der Landwirtschaft (581 Betroffene je 100.000) sowie in der Hochschullehre und -forschung (788 Betroffene je 100.000). Insgesamt erhielten von den 13,6 Millionen AOK-versicherten Erwerbstätigen von März bis Dezember 289.282 Beschäftigte wegen Corona eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.
"Beschäftigte mit Berufen mit häufigen zwischenmenschlichen Kontakten, die aufgrund der Lockdown-Maßnahmen gezwungenermaßen weniger Kontakte hatten oder ihren Beruf nicht ausüben konnten, hatten ein deutlich reduziertes Risiko zu erkranken", sagte Schröder. Hierzu zählen beispielsweise Berufe in der Gastronomie (1.013 Betroffene je 100.000) oder im Kosmetikgewerbe (1.035 Betroffene je 100.000).