Wiesbaden (epd). Die Zahl der berufstätigen Mütter nimmt zu. Im Jahr 2019 gingen drei von vier Frauen (74,7 Prozent), die mindestens ein minderjähriges Kind hatten, einem Job nach, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden zum Weltfrauentag (8. März) mitteilte. 2009 lag die Quote noch bei 66,7 Prozent. Mütter stehen allerdings weiterhin deutlich seltener im Arbeitsleben als Väter: Der Anteil der erwerbstätigen Männer mit minderjährigen Kindern blieb im selben Zeitraum nahezu konstant und lag 2019 bei 92,9 Prozent.
Die Geburt eines Kindes ist den Statistikern zufolge längst kein Grund mehr für die Eltern, aus dem Erwerbsleben auszusteigen - im Gegenteil. Im Jahr 2019 lag die Erwerbstätigenquote bei Frauen im Alter von 15 bis 64 Jahren insgesamt bei 72,8 Prozent und damit fast zwei Prozentpunkte unter der von Müttern. Bei Männern insgesamt war sie mit 80,4 Prozent sogar deutlich niedriger als die von Vätern in derselben Altersgruppe.
Die Doppelbelastung von Kinderbetreuung und Job betrifft in Deutschland sechs Millionen Frauen. Der Großteil arbeitet nicht in Vollzeit: So hatten 2019 zwei Drittel aller erwerbstätigen Mütter mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren einen Teilzeit-Job (66,2 Prozent). Bei Vätern in derselben Situation waren es zuletzt nur 6,4 Prozent. Allerdings war in den vergangenen Jahren eine leichte Annäherung zu beobachten: 2009 lagen die Teilzeitquoten von Müttern (68,8 Prozent) und Vätern (5,3 Prozent) noch weiter auseinander.