Köln (epd). Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) erwartet, dass nach einer "kurzen Übergangsphase" ausreichend Corona-Schnelltests zur Verfügung stehen, um die von Bund und Ländern beschlossene Öffnungsstrategie umzusetzen. Dann könnten entsprechende Zentren eingerichtet werden, die mit diesen Tests arbeiten, sagte der Vizekanzler und SPD-Kanzlerkandidat am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". Diese Art Schnelltests würde bereits seit längerem eingesetzt. "Und irgendwann und im großen Umfang wird es dann auch Selbsttests geben", fügte Scholz hinzu.
Diese Tests seien zum Beispiel beim Einsatz in Schulen sehr hilfreich. Auf die Frage, wer die Ergebnisse dieser Tests kontrolliere, entgegnete der SPD-Politiker: "Ein bisschen dürfen wir auch einander vertrauen." Er habe das Gefühl, "dass die Bürger das sehr, sehr gut machen". Nur weil "alle in großem Umfang mitmachen", sei die Pandemie einigermaßen gut zu bewältigen. "Nicht jeder, aber fast alle", fügte Scholz hinzu.
Bund und Länder hatten in der Nacht zum Donnerstag eine Öffnungsstrategie zur stufenweisen Aufhebung der strengen Corona-Schutzmaßnahmen beschlossen. Die Öffnungen sollen trotz steigender Infektionszahlen und der Ausbreitung besonders ansteckender Virusmutationen vor allem durch kostenlose Schnelltests und deutlich mehr Impfungen möglich werden. Grundsätzlich sollen alle Bürgerinnen und Bürger künftig Anspruch auf regelmäßige Schnelltests einmal pro Woche haben. Die Kosten dafür trägt der Bund.