Berlin (epd). In der Corona-Krise ist bei Frauen die Angst vor Altersarmut deutlich gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der Frauenzeitschrift "Brigitte", die am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde. Demnach sagen aktuell 60 Prozent der Frauen, dass sie das Thema Altersarmut stark beschäftige. Bei der Vorgänger-Studie 2017 seien es 49 Prozent gewesen. Unter alleinerziehenden Frauen betrage der Anteil derzeit sogar 64 Prozent.
Zudem rechne aktuell mehr als jede dritte Frau (37 Prozent) nur mit einer Rente von bis zu 1.000 Euro, bei Alleinerziehenden sogar knapp jede Zweite (44 Prozent), hieß es weiter. Bei den befragten Männern erwarte hingegen nur jeder Fünfte (21 Prozent) so wenig Rente. Weitere 41 Prozent der Männer gehen demnach davon aus, später einmal zwischen 1.000 und 2.500 Euro monatlich an Rente zu bekommen.
In der Studie gab zudem nur jede zweite Frau an, sie könne ihren Lebensunterhalt durch ihr Einkommen selbst bestreiten. Männer können das demnach deutlich häufiger (69 Prozent). Und nur bei etwas mehr als jeder vierten Frau reiche das Einkommen aus, um Rücklagen zu bilden. Als Ursachen werden von den Befragten Teilzeitarbeit sowie Lohnunterschiede bei gleichen Jobs zwischen Männern und Frauen angeführt.
Für die "Brigitte"-Studie mit dem Titel "Mein Leben, mein Job und ich" wurden den Angaben zufolge in Deutschland von Mitte Oktober bis Anfang November 2020 - und damit vor dem zweiten Corona-Teil-Lockdown - vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos rund 2.000 Frauen, Männer und Diverse zwischen 18 und 69 Jahren online befragt.