Genf (epd). Das internationale Impfstoffprogramm Covax will bis Ende Mai knapp 240 Millionen Dosen gegen Covid-19 vor allem an arme Länder ausliefern. Die Dosen seien für insgesamt 142 Länder bestimmt, erklärte der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag in Genf.
Die internationale Kampagne zum Impfschutz sei bereits in Ghana und der Elfenbeinküste angelaufen, betonte Tedros während einer Online-Pressekonferenz. In den nächsten Tagen sollen weitere Länder wie Angola und Kambodscha Impfstoffe erhalten.
Der WHO-Chef betonte, dass Marktmechanismen nicht genügten, um Menschen in armen Ländern mit Corona-Vakzinen zu versorgen. Deshalb sei das Covax-Programm, das von freiwilligen Beiträgen internationaler Geber finanziert wird, notwendig. Den Angaben nach ist Deutschland einer der größten Geber für Covax.
Seth Berkley, Chef der Impfstoffallianz Gavi, erklärte, nach vorläufigen Planungen sollen bis Ende Mai 237 Millionen Dosen des Wirkstoffes Astra-Zeneca/Oxford geliefert werden. Zudem sei die Verteilung von 1,2 Millionen Dosen des Biontech-Pfizer-Serums geplant.
Die WHO prangert die stark ungleiche Verteilung von Corona-Impfstoffen zwischen armen und reichen Ländern an. Die Menschen in armen Ländern dürften nicht übergangen werden. Insgesamt will das Impfstoffprogramm Covax mindestens zwei Milliarden Impfdosen im laufenden Jahr ausliefern.
Covax ist Teil des größeren Netzwerkes Act Accelerator, das 2020 unter Federführung der WHO gegründet wurde. Act Accelerator verfolgt das Ziel, weltweit die schnellstmögliche Bereitstellung von medizinischen Diagnoseinstrumenten, Medikamenten und Impfstoffen gegen Covid-19 sicherzustellen. Besonders in Entwicklungsländern sollen die Menschen mit Heilmitteln und Vakzinen versorgt werden.