Wiesbaden (epd). Rund 14.500 Kinder und Jugendliche in Deutschland sind im Jahr 2019 wegen akuten Alkoholmissbrauchs stationär im Krankenhaus behandelt worden. Damit war die Zahl der Betroffenen zwischen zehn und unter 18 Jahren zwar rückläufig, aber immer noch mehr als doppelt so hoch wie zur Jahrtausendwende, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Im Jahr 2000 waren knapp 7.000 Kinder und Jugendliche wegen Alkoholmissbrauchs stationär in Behandlung. Den Höchstwert der vergangenen 20 Jahre gab es im Jahr 2012 mit rund 18.800 Fällen.
Im Jahr 2019 waren es zum Vergleich in der Altersgruppe der 20- bis unter 25-Jährigen 8.800 Fälle, bei den 40- bis unter 45-Jährigen 7.800 und bei den 60- bis unter 65-Jährigen 6.200.
Unter den Kindern und Jugendlichen waren die Betroffenen zuletzt wieder jünger, wie die Statistiker weiter erklärten: 2019 wurden 3.200 Jungen und Mädchen zwischen zehn und unter 15 Jahren wegen einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt. Das war ein Anstieg um 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dagegen ging die Zahl der Betroffenen im Alter von 15 bis unter 18 um 2,2 Prozent auf 11.200 zurück. Rund 22 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die wegen akuten Alkoholmissbrauchs stationär behandelt werden mussten, waren somit noch keine 15 Jahre alt.
Dabei neigen Jungen laut den Daten der Krankenhausdiagnosestatistik etwas stärker zum Rauschtrinken als Mädchen: Im Jahr 2019 mussten rund 7.900 Jungen und junge Männer wegen Alkoholmissbrauchs ins Krankenhaus, das waren 55 Prozent aller Fälle.