Essen/Berlin (epd). Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat eine zentrale Erfassung der Ergebnisse von Corona-Schnelltests durch das Robert-Koch-Institut (RKI) angeregt. "Mit der wachsenden Bedeutung der Antigen-Schnelltests in Deutschland sollten die Ergebnisse dieser Testverfahren detailliert ausgewertet werden", sagte Reinhardt den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (online Sonntag/Print Montag). Unkomplizierte digitale Meldeverfahren und eine zentrale Erfassung der Ergebnisse am RKI würden das Dunkelfeld nicht registrierter Infektionen aufhellen und ein umfassendes Lagebild der Pandemie in Deutschland ermöglichen.
Bislang werden in Deutschland nur die Ergebnisse der laborgebundenen PCR-Tests an das RKI gemeldet. Zusätzlich gewonnene Daten von Schnelltests könnten wichtige Erkenntnisse über deren Nutzen und Einsatzszenarien in den unterschiedlichen Settings verschaffen, erklärte Reinhardt. Etwa darüber, wie häufig die Tests angewendet werden, wo Kapazitäten ausgeweitet werden müssen und wie hoch die Positivraten in den einzelnen Einsatzbereichen sind. "Genau solche Informationen brauchen wir, um schrittweise in ein normales Leben zurückzukehren", betonte der Bielefelder Mediziner.
Als Beispiel nannte der Ärztekammerchef die Schweiz. Das Nachbarland sei in diesem Bereich deutlich weiter: "Dort werden Tests und Positivraten getrennt nach PCR und Schnelltests erfasst und ausgewertet."