Bildungsministerin Karliczek geht von viel Präsenzunterricht aus

Augsburg (epd). Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) rechnet für die kommenden Monate mit viel Präsenzunterricht an Schulen. Die Ausgangslage sei besser als noch vor Monaten, sagte sie der "Augsburger Allgemeinen" (Samstagsausgabe). Dass sich die Grundschullehrkräfte bald gegen Corona impfen lassen könnten und dass es Schnelltests gebe, werde zur Stabilisierung des Unterrichts beitragen. Zugleich warnte Karliczek aber vor zu viel Euphorie: "Es gibt in dieser Pandemie für nichts einen Freifahrtschein." Wenn konsequent im Sinne der Infektionsprävention gehandelt werde, könnten für die Schulen die Spielräume aber nach und nach größer werden.

Von einer Impfpflicht von Erzieherinnen und Erziehern sowie Lehrkräften hält Karliczek dagegen wenig. Sie gehe von einer hohen Impfbereitschaft aus. Durch eine Impfpflicht würden sich Impfskeptiker zudem in ihrer Ablehnung bestätigt sehen. "Das wäre kontraproduktiv." Vielmehr müsse man Überzeugungsarbeit leisten. Dazu gehöre auch immer wieder der Hinweis, dass in der EU bewusst nicht der Sonderweg einer Notfallzulassung gewählt worden sei. "Es gab hier ein Zulassungsverfahren mit den anerkannt hohen Standards." Sie sei daher überzeugt, dass der in der Kritik stehende Impfstoff AstraZeneca sicher sei.

Die Schulen und Kitas in Deutschland waren seit den Weihnachtsferien über Wochen geschlossen. Stufenweise und unter bestimmten Bedingungen dürfen den meisten Ländern seit dem 22. Februar die Schüler wieder in den Präsenzunterricht, so etwa in NRW, Hessen, Thüringen und Baden-Württemberg. In Bayern begann der Präsenzunterricht für Abschlussklassen schon seit dem 1. Februar. Einige Länder wie etwa Hamburg öffnen Schulen erst im März.