Solingen, Wuppertal (epd). Nach dem gewaltsamen Tod von fünf Kindern in Solingen hat die Staatsanwaltschaft Wuppertal Anklage wegen fünffachen Mordes gegen die 27 Jahre alte Mutter erhoben. Die Frau stehe im Verdacht, ihre Kinder im September in ihrer Wohnung aus Heimtücke betäubt und dann mit einer "weichen Bedeckung" erstickt zu haben, sagte der Staatsanwalt Heribert Kaune-Gebhardt am Freitag auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd). Die Kinder - drei Mädchen und zwei Jungen - waren zwischen eineinhalb und acht Jahren alt. Über die Erhebung der Anklage hatte zunächst die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Samstag) berichtet.
Die Frau hatte nach der Tat offenbar Suizid begehen wollen und sich in Düsseldorf vor einen Zug geworfen, sie überlebte aber. Das älteste Kind der Familie, ein elfjähriger Junge, war zum Tatzeitpunkt nicht zu Hause. Er lebt mittlerweile bei seiner Großmutter.
Laut Staatsanwalt hat die Frau die Tat bislang nicht gestanden. Sie habe in den Vernehmungen mit der Polizei zudem behauptet, dass sich zum Tatzeitpunkt eine weitere Person in der Wohnung aufgehalten haben soll, die für den Tod ihrer Kinder verantwortlich sei. Die Ermittlungen in dieser Richtung hätten aber nichts ergeben, betonte Kaune-Gebhardt. Die Frau befindet sich derzeit in einer Justizvollzugsanstalt in Köln in Untersuchungshaft. Wann der Prozess am Landgericht Wuppertal beginnt, ist derzeit noch unklar.