Berlin (epd). Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht Erfolge der Corona-Impfstrategie in Deutschland bei den Hochaltrigen. Anfang Februar habe die Inzidenz in der Altersgruppe ab 80 Jahren noch bei 200 gelegen, inzwischen liege sie bei 70, sagte er am Freitag in Berlin. Das überproportionale Infektionsgeschehen, das dort lange zu beobachten war, nähere sich dem Schnitt insgesamt an. Es sei richtig gewesen, diejenigen, die von schweren Krankheitsverläufen besonders bedroht sind, zuerst zu impfen. "Das Risiko, an Corona zu erkranken, hat sich für unsere höchstbetagten Bürgerinnen und Bürger deutlich reduziert", sagte Spahn.
Auch der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, hob die gesunkene Fallzahl bei Hochaltrigen hervor. Das sei wahrscheinlich ein Effekt der Impfungen, sagte er. Die Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen an.
Spahn zufolge haben inzwischen fast alle Bewohner von Alten- und Pflegeheimen in Deutschland ein erstes Impfangebot erhalten, viele seien auch bereits zum zweiten Mal geimpft. Mehr als 40 Prozent der bislang eingesetzten Impfdosen seien Über-80-Jährigen verabreicht worden.
Insgesamt wurden den Angaben zufolge bis Donnerstag 5,7 Millionen Dosen verimpft. 4,5 Prozent der Bevölkerung seien einmal, rund zwei Prozent bereits zum zweiten Mal geimpft worden. Für die volle Wirksamkeit müssen bei allen bislang zugelassenen Impfstoffen zwei Dosen verabreicht werden.