Detmold, Hagen (epd). Die Jugendherbergen haben durch die Corona-Krise massive Einbrüche bei den Übernachtungen zu verzeichnen. Bundesweit gingen die Übernachtungszahlen im Jahr 2020 in den rund 450 Häusern um rund 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück, wie das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) am Donnerstag in Detmold mitteilte. Die Zahl der Übernachtungen sank von rund zehn Millionen im Jahr 2019 auf 3,6 Millionen im Jahr 2020.
Hauptursache sei der Wegfall von Klassenfahrten und anderen Gruppenaufenthalten, die bisher die größten Gästegruppen darstellten. Der Rückgang von Übernachtungen aus Schulen und Hochschulen habe bei mehr als 80 Prozent gelegen. Zwar seien einige Jugendherbergen nach dem Ende des ersten Lockdowns vor allem von Familien und neuen Gästen in der Sommer- und Ferienzeit gut besucht gewesen, erklärte DJH-Hauptgeschäftsführer Julian Schmitz. Das habe aber den Wegfall der Gruppenreisen nicht auffangen können. Mit rund 42 Prozent der Gesamtübernachtungen hätten die Familien im Jahr 2020 fast die Hälfte der Gäste in Jugendherbergen gestellt.
Der 2,4 Millionen Mitglieder zählende Verband mahnte eine klare Perspektive an, wann es für die Gäste sowie für die Mitarbeiter wieder losgehen könne. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien fast ausschließlich seit Monaten in Kurzarbeit, erklärte Schmitz. Als gemeinnütziger Verband dürfe das Jugendherbergswerk keine größeren Rücklagen bilden, daher gebe es nun dringenden Unterstützungsbedarf. Diese Situation sei mittlerweile auch von der Politik erkannt worden. Die Bereitschaft zur Hilfe sei da.
lwd fu