Berlin (epd). Angesichts der Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts plädiert der Verband Bildung und Erziehung (VBE) für eine lückenlose Erfassung aktueller Covid-19-Fälle an Schulen. "Es muss streng kontrolliert werden, was die Öffnungen der Schulen für eine Auswirkung auf das Infektionsgeschehen haben", sagte der Vorsitzende der Lehrergewerkschaft, Udo Beckmann, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Transparenz zu schaffen, könne in dieser Situation nur hilfreich sein. Damit würde das Vertrauen der Lehrkräfte und Eltern zurückgewonnen, die sich und die Schülerinnen und Schüler momentan nicht ausreichend geschützt sehen.
Beckmann forderte die Kultusminister der Länder auf, die zwischenzeitlich eingestellten "schulstatistischen Informationen zur Covid-19-Pandemie" ab sofort wieder wöchentlich zu veröffentlichen. Es sei wichtig zu wissen, ob schon die ersten Lockerungsschritte an den Schulen zu einer signifikanten Änderung des Infektionsgeschehens führten. Die Kultusministerkonferenz hatte im November begonnen, die Statistiken im Sieben-Tages-Rhythmus auf ihrer Website zu dokumentieren. Doch mit dem erneuten Lockdown und Schulschließungen wurde dieser Service Mitte Dezember vorerst ausgesetzt.
Die hohe Priorität, die den Öffnungsschritten im Bildungsbereich zugewiesen wurde, zeige sich bisher nur eingeschränkt an den ergriffenen Infektionsschutzmaßnahmen, kritisierte der VBE-Vorsitzende. Tragfähige Öffnungskonzepte einschließlich der Ausstattung des Personals und bedürftiger Schüler mit Schutzmasken gebe es vielerorts nicht: "Es wäre also nicht verwunderlich, wenn das Infektionsgeschehen durch die Schulöffnungen wieder zunimmt."