Berlin (epd). Außenminister Heiko Maas (SPD) und Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) haben mehr europäische Unterstützung für Afrika in der Corona-Pandemie und darüber hinaus gefordert. Wie die Europäische Union Afrika heute unterstütze, werde die Partnerschaft auf Jahre hinaus prägen, sagte Maas in einer einstündigen Debatte über die Afrikapolitik im Bundestag. In allen großen Zukunftsfragen seien Europa und Afrika unmittelbar aufeinander angewiesen, beim Klimaschutz, in Fragen von Sicherheit, Flucht und Migration.
Maas fügte hinzu: "Die Pandemie wird zum Bumerang, wenn wir sie nicht überall auf der Welt in den Griff kriegen, und das gilt für uns in Europa ganz besonders für Afrika." Er sei daher froh, dass das internationale Impfprogramm Covax mit der Auslieferung erster Impfdosen in Afrika begonnen habe.
Minister Müller wies ebenfalls auf kommende Herausforderungen hin und betonte, Europa sitze mit Afrika in einem Boot. Es müssten aber neue Brücken für die Zusammenarbeit entstehen: eine Vernetzung des EU-Binnenmarkts mit einer afrikanischen Freihandelszone. In Brüssel müssten politische Strukturen besser vernetzt werden - etwa durch einen EU-Afrika-Rat und einen EU-Afrika-Kommissar.
Für den Ausbau einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit müsse es in erster Linie faire Handelsbeziehungen geben. Dazu gehöre auch ein Lieferkettengesetz, das Schluss mache mit der Ausbeutung von Menschen und Natur, fügte er mit Blick auf das Regelwerk hinzu, auf das sich die große Koalition jüngst geeinigt hat.