Berlin (epd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schätzt die Bereitschaft der Deutschen für eine Corona-Impfung optimistisch ein. "Sie ist gar nicht schlecht - und nimmt noch zu. Jedenfalls kein Grund, pessimistisch zu sein", sagte Merkel der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag). "Wir haben genügend Impfwillige, um die Herdenimmunität zu erreichen", ergänzte sie.
Die Regierungschefin betonte erneut, dass sie gegen eine Impfpflicht sei: "Davon rate ich ab. Wir haben zugesagt, dass es keine Impfpflicht geben wird." Sie halte dies auch nicht für notwendig." Ebenso bekräftigte sie, sich selbst erst impfen lassen zu wollen, wenn sie nach der festgelegten Priorisierung an der Reihe ist. "Ich halte es für richtig, neben den besonders vulnerablen und den älteren Menschen erst einmal Bevölkerungsgruppen zum Impfen einzuladen, die in ihrem Beruf keinen Abstand halten können." Gleichzeitig sagte Merkel: "Ich möchte Corona nicht bekommen und tue vieles, um es zu verhindern."
Die Kanzlerin findet zudem derzeit weiter Ausnahmen für Geimpfte von den Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie nicht sinnvoll. "Solange die Zahl der Geimpften noch so viel kleiner ist als die derjenigen, die auf die Impfung warten, sollte der Staat beide Gruppen nicht unterschiedlich behandeln", sagte sie. Bei privaten Vertragsverhältnissen allerdings könne sich der Staat "wenig einmischen".
Unterschiede zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften kann es nach ihren Worten allerdings zu einem späteren Zeitpunkt geben. "Wenn wir genügend Menschen ein Impfangebot gemacht haben werden und sich einige partout nicht impfen lassen wollen, wird man überlegen müssen, ob es in bestimmten Bereichen Öffnungen und Zugänge nur für Geimpfte geben soll", sagte Merkel und ergänzte: "Aber da sind wir noch nicht."