München (epd). Der Präsident des ifo-Instituts, Clemens Fuest, hat sich für eine Beschleunigung der Corona-Impfungen und deutlich mehr Tests ausgesprochen. Sowohl die Beschaffung als auch die Verimpfung seien zu langsam, sagte er am Mittwoch in München. Die Tatsache, dass derzeit 2,3 Millionen Impfdosen auf Halde lägen, sei sehr bedauerlich. "Alles, was für eine Beschleunigung notwendig ist, muss jetzt getan werden", forderte Fuest. "Wir brauchen eine massive staatliche Förderung des Ausbaus der Produktion von Impfstoffen."
Praktisch jeder vom Staat aufgewendete Betrag lohne sich, weil die Kosten des Lockdowns sehr hoch seien, erklärte der ifo-Präsident. Zudem sollten künftig auch Hausärzte und Betriebsärzte Impfungen vornehmen können.
Jede Woche, um die sich die Pandemie durch verzögerte Impfungen verlängere, verursache in den am meisten betroffenen Sektoren Wertschöpfungsausfälle von rund zwei Milliarden Euro, sagte Fuest. Dabei seien Kosten entfallender Bildung und Kosten für das Gesundheitswesen sowie Ausfälle durch Spätfolgen von Covid-19 nicht mitgerechnet, erklärte er laut Mitteilung. Um Öffnungen zu ermöglichen, ohne eine dritte Welle zu verursachen, seien zudem mehr Corona-Tests notwendig.