Celle, Hildesheim (epd). Der Abu Walaa genannte Prediger und mutmaßliche Deutschland-Chef der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) muss zehneinhalb Jahre ins Gefängnis. Nach insgesamt 245 Verhandlungstagen verurteilte ihn das Oberlandesgericht Celle am Mittwoch wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland, Beihilfe zur Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat und Terrorismus-Finanzierung (Az.: 4 StE 1/17). Drei Mitangeklagte wurden ebenfalls zu Haftstrafen verurteilt, wie das Gericht mitteilte.
Abu Walaa war Imam der Moschee des inzwischen verbotenen Vereins "Deutschsprachiger Islamkreis Hildesheim". Den Sicherheitsbehörden war es trotz intensiver Ermittlungen lange nicht gelungen, ihm ein strafbares Verhalten nachzuweisen. Erst durch die Informationen eines V-Mannes und eines Aussteigers aus der islamistischen Szene kamen genügend Anhaltspunkte für Haftbefehle und eine Anklage wegen der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zusammen.