Berlin (epd). Berlins Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) will mit übrig gebliebenen AstraZeneca-Impfdosen demnächst die rund 3.000 Obdachlosen in den Notunterkünften der Stadt impfen. "Es ist in der aktuellen Situation nicht hinnehmbar, dass Impfdosen ungenutzt herum liegen", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). Es sei deshalb richtig, dass über eine neue Priorisierung diskutiert werde.
Breitenbach unterstrich, dass diejenigen nicht vergessen werden dürften, die keine laute Lobby hätten. Obdachlose seien eine besonders vulnerable Gruppe. Im Winter kämen viele von ihnen in einer Notunterkunft unter. Daher sei die Gelegenheit günstig: "Wir könnten und sollten allen Obdachlosen in Notunterkünften jetzt so schnell wie möglich ein Impfangebot machen."
Die Senatorin will mit den Impfungen schon nächste Woche starten und hofft, dass andere Bundesländer dem Beispiel folgen. Obdachlose sind aufgrund ihrer Unterbringung in Massenunterkünften und einer erhöhten Infektionsgefahr bislang in der Prioritätsstufe zwei eingruppiert. Durch das nun beschlossene Vorziehen von Lehrkräften sowie Erziehern und Erzieherinnen könnte sich ihre Impfung aber verzögern.
epd fu