Die ersten Plakate wurden in Kiel rund um den Schwedenkai aufgehängt. "Wir werden die Pandemie nur in den Griff bekommen, wenn weltweit geimpft wird", sagte Landespastor und Diakonie-Chef Heiko Naß. Die Bundesregierung und die EU müssten für die weltweit gerechte Verteilung sorgen.
Ärmeren Ländern fehlten das Geld für die Beschaffung von genügend Impfstoff und die Infrastruktur für Massenimpfungen, hieß es. Zudem sei der Markt für Impfstoff nahezu leer gefegt. Gerade in afrikanischen Ländern fielen die Auswirkungen verheerend aus, da diese kaum wirtschaftliche Reserven hätten. Weitere Infektionswellen und Lockdowns würden zu noch mehr Armut und Hunger führen.
Patentschutz aussetzen, Überschuss abgeben
Nach Informationen von "Brot für die Welt" haben sich die wohlhabenden Länder mit 16 Prozent der Weltbevölkerung bereits etwa 60 Prozent der im Jahr 2021 zu produzierenden Impfstoffdosen reserviert. Deutschland dürfte auf 300 Millionen Impfdosen kommen für 83 Millionen Bürgerinnen und Bürger. Im Vergleich konnte sich die Afrikanische Union bisher nur knapp 300 Millionen Impfdosen für mehr als 1,2 Milliarden Menschen sichern.
Die Organisation fordert, dass die Pharma-Unternehmen zumindest vorübergehend auf den Patentschutz verzichten und das produktionstechnische Wissen an Hersteller in der ganzen Welt weitergeben. Das erhöhe die Produktionsmenge und senke den Preis. Zudem sollten die reichen Länder überschüssige Impfdosen an die Weltgesundheitsorganisation spenden, die diese dann an ärmere Länder verteilt.