Hannover (epd). Weniger Patienten wenden sich bei medizinischen Akutfällen außerhalb der Sprechzeiten von Hausärzten an die Notaufahmen der Krankenhäuser. Wie die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) am Montag berichtete, suche mittlerweile weniger als jeder Vierte in solchen Fällen eine Klinik auf. Fast jeder Zweite wende sich stattdessen an den ärztlichen Bereitschaftsdienst.
2019 sei hingegen noch jeder Dritte lieber in eine Notfallambulanz gegangen, während nur 29 Prozent den Patientenservice kontaktierten. Die Ergebnisse lassen sich den Angaben zufolge aus zwei forsa-Umfragen im Auftrag der KKH aus den Jahren 2021 und 2019 ableiten.
Ein Grund für das veränderte Patientenverhalten sei demnach, dass der eigentlich zuständige Bereitschaftsdienst in der Corona-Krise deutlich bekannter geworden sei, während die Notaufnahmen der Krankenhäuser zeitweise überlastet waren. Mittlerweile hätten 88 Prozent der Deutschen schon einmal davon gehört oder gelesen, und fast jeder Dritte könne die Nummer 116 117 korrekt angeben. Zwei Jahre zuvor sei nur rund jeder Siebte dazu in der Lage gewesen.
Mit Blick auf Corona hielten viele Menschen das Krankenhaus jedoch weiter für die bessere Wahl, hieß es. Insgesamt 30 Prozent würden bei einem Verdacht auf eine Infektion mit dem Virus lieber die Notaufnahme aufsuchen, hieß es.