Eskalation in Myanmar: Tote bei Protesten gegen das Militärregime

Frankfurt a.M., Mandalay (epd). Bei den Protesten gegen das Militärregime in Myanmar sind mindestens zwei Menschen getötet und viele weitere verletzt worden. Polizisten und Militärs hatten das Feuer auf Teilnehmer einer Kundgebung in Mandalay, der zweitgrößten Stadt des Landes, eröffnet, wie die Nachrichtenportale "Irrawaddy" und "Frontier Myanmar" am Samstag berichteten. Bei den Demonstranten in Mandalay handelte es sich unter anderem um Werftarbeiter, die sich dem Aufruf von Aktivisten zu zivilem Ungehorsam vor knapp drei Wochen angeschlossen hatten.  

Am Freitag war das erste Todesopfer der Proteste gegen das Militärregime bestätigt worden. Der 20-jährigen Mya Thwe Thwe Khine war am 9. Februar bei einer Demonstration in der Hauptstadt Naypyidaw in den Kopf geschossen worden. Die junge Frau wurde zu einer Symbolfigur der Proteste.  

Wie "Frontier Myanmar" am Samstag weiter berichtete, starb eines der Opfer in Mandalay ebenfalls durch einen Kopfschuss. Ein weiterer Mann erlitt einen Schuss in die Brust und verstarb auf dem Weg ins Krankenhaus. Den Angaben nach waren neben der Polizei auch Soldaten einer Infanterie-Division vor Ort, die im August 2017 an der brutalen Offensive gegen die muslimischen Rohingya beteiligt gewesen war. Unterdessen gingen auch in anderen Landesteilen die Proteste gegen den Putsch weiter.

Am 1. Februar hatte die Armee gegen die bis dahin regierende "Nationale Liga für Demokratie" von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi geputscht. Seither geht das Militär brutal gegen Kritiker und Protestierende vor. Die "Vereinigung zur Unterstützung politischer Gefangener" meldete bis zum Freitagabend fast 550 Verhaftungen.