Philipp Lahm: Schwule Profifußballer sollten sich Outing überlegen

Berlin (epd). Philipp Lahm (37), einstiger Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und DFB-Präsidiumsmitglied, ist davon überzeugt, dass sich schwule Fußballprofis ein Outing gut überlegen sollten. "Es gibt in Deutschland immer noch einen großen Bevölkerungsanteil mit feindseligen Einstellungen gegenüber dem Anderssein. Und der Beruf des Fußballers ist ein öffentlicher Beruf, bei dem bis zu 70. 000 Zuschauer ins Stadion kommen. Das ist ein enormer Druck, den man dann aushalten muss", sagte Lahm dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND, Samstag).

Auf die Frage, ob der Profifußball offensiver gegen Homophobie vorgehen solle, antwortete Lahm: "Wenn alle immer so reagieren würden wie vor einiger Zeit die Fans in Münster, die einen Zuschauer nach dessen rassistischer Anfeindung gegenüber einem Spieler aus ihren Reihen ausgeschlossen haben, dann wäre auch Homosexualität im Profifußball kein Problem mehr." Im Moment sehe er diese Akzeptanz aber noch nicht. "Wir müssen das als Gesellschaft regeln", betonte Lahm und ergänzte: "Ich würde es mir wünschen, dass die Gesellschaft ganz normal, so wie es sein sollte, auf Homosexualität im Profifußball reagiert."