Freiburg (epd). 72 Prozent der Menschen in Deutschland würden sich laut einer Umfrage derzeit impfen lassen. Die Auswertung des Politikpanels Deutschland zeige außerdem, dass die Impfbereitschaft deutlich mit der parteipolitischen Ausrichtung der Befragten zusammenhänge, erklärten die Freiburger Politikwissenschaftler Uwe Wagschal und Sebastian Jäckle am Freitag. An der Erhebung beteiligten sich in der ersten Februarhälfte über 5.700 Menschen.
Über 90 Prozent der Anhänger von CDU/CSU, SPD und Grünen stehen dem Impfen demnach dem Impfen offen gegenüber. Bei Anhängern der Linken seien es knapp 80 Prozent und der FDP 66 Prozent. Innerhalb der AfD-Wählerschaft würden sich lediglich 20 Prozent impfen lassen. Insgesamt sieben Prozent der Befragten seien unentschlossen, ob sie sich impfen lassen sollen. Weitere 18 Prozent der Befragten lehnen das Impfen ab, wie es hieß.
Auch bei der Frage, ob die aktuellen Corona-Maßnahmen übertrieben seien, sind die Menschen je nach Parteipräferenz unterschiedlicher Meinung: Anhänger von CDU/CSU, SPD und Grünen sprechen sich laut Umfrage sehr deutlich und stabil für die Corona-Maßnahmen aus. Bei AfD-Wählern gebe es eine steigende Abneigung: Hielten im Mai 2020 noch knapp 71 Prozent von ihnen die Maßnahmen für überzogen, so seien es jetzt rund 81 Prozent.
Das Politikpanel Deutschland ist eine Online-Befragung der Universität Freiburg, die seit der Bundestagswahl 2017 in unregelmäßigen Abständen stattfindet.