Spahn erwartet deutlich mehr Impf-Tempo in den nächsten Wochen

Berlin (epd). Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet in den kommenden Wochen eine deutliche Erhöhung des Tempos bei den Impfungen gegen Covid-19. Inzwischen seien rund fünf Millionen Dosen verimpft, sagte Spahn am Freitag in Berlin. Bis Ende nächster Woche würden zehn Millionen Impfdosen ausgeliefert sein. Derzeit würden rund 150.000 Menschen pro Tag in Deutschland geimpft. Dies werde man in den nächsten Wochen verdoppeln müssen, um alle verfügbaren Impfdosen verimpfen zu können, sagte Spahn.

Nach Angaben des Ministers sind inzwischen 740.000 Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen mit einer ersten Dosis geimpft worden, fast 500.000 auch bereits mit der zweiten. Noch nicht alle, aber die allermeisten Bundesländer berichteten, dass alle Bewohner der Einrichtungen das Angebot zumindest für die erste Impfung erhalten haben. Spahn hatte als Ziel ausgegeben, dass dies Mitte Februar überall erfolgt sein sollte.

Vor dem Hintergrund der Zurückhaltung vieler Impfberechtigter beim Impfstoff von Astra-Zeneca betonte Spahn, es gebe in der EU "drei sichere und wirksame Impfstoffe, die zugelassen sind". Ebenfalls zugelassen sind die Vakzine von Biontech und Moderna. Auch der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, betonte, alle drei zugelassen Impfstoffe wirkten.

In vielen Bundesländern gibt es inzwischen Überlegungen, Gruppen, die laut Priorisierung noch nicht an der Reihe wären, früher zu impfen. Nach Angaben des bayerischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek (CSU) wollen die Fachminister der Länder am Montag auch darüber sprechen, ob Lehrer und Erzieherinnen vorgezogen werden. Dafür hatten die Regierungschefs von Bund und Ländern bei ihrem letzten Treffen plädiert. Holetschek schloss sich der Forderung an.

Spahn sagte, sein Ministerium werde zu dem Thema einen Vorschlag vorlegen, der bei Konsens mit den Ländern dann auch zügig umgesetzt werden soll. Der Minister hatte in Aussicht gestellt, zumindest Grundschullehrerinnen und Erzieher vorzuziehen, weil Abstands- und Hygieneregeln im Kontakt mit dieser Altersgruppe schwieriger durchzusetzen seien.