Frankfurt a.M., Monrovia (epd). Nach einem Ebola-Ausbruch im westafrikanischen Guinea gibt es auch im Nachbarland Liberia einen ersten Verdachtsfall der tödlichen Krankheit. Die liberianische Gesundheitsministerin Wilhelmina Jallah sagte dem britischen Sender BBC am Donnerstag, eine Frau, die aus Guinea eingereist sei, zeige Ebola-Symptome und gelte als Verdachtsfall, bis die Laborergebnisse vorlägen. In Guinea starben in den vergangenen Tagen mindestens drei Personen an der Infektionskrankheit.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kündigte an, die Maßnahmen zur Impfung, Nachverfolgung von Kontakten und zur Eindämmung der Krankheit hochzufahren. Bis Ende Februar sollen 100 Mitarbeiter nach Guinea entsandt werden. Am Wochenende wird die Lieferung von mehr als 11.000 Impfdosen erwartet. 1,25 Millionen US-Dollar würden für Maßnahmen in Guinea und den Nachbarländern Guinea-Bissau, Liberia, Mali, Senegal, Sierra Leone und der Elfenbeinküste freigemacht, erklärte die Organisation.
Die Todesfälle in Guinea sind die ersten in dem westafrikanischen Land seit einer schweren Ebola-Epidemie zwischen 2014 und 2016. Damals erkrankten rund 28.000 Menschen vor allem in Guinea, Liberia und Sierra Leone, etwa 11.000 von ihnen starben. In der Demokratischen Republik Kongo wurden im Februar vier Infektionen und zwei Todesfälle bestätigt, die jedoch wahrscheinlich nicht mit dem Ausbruch in Westafrika in Verbindung stehen. Ebola ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die häufig tödlich verläuft. Es gibt kein spezifisches Heilmittel, jedoch werden seit 2019 Impfstoffe eingesetzt.