Düsseldorf (epd). Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) hat sich für die Erfassung von Frauenfeindlichkeit in der Kriminalstatistik ausgesprochen. "Frauenhass ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen und muss als solches in der Kriminalitätsstatistik erfasst werden", sagte die BDKJ-Bundesvorsitzende und kürzlich als "Frau Europas" ausgezeichnete Lisi Maier am Mittwoch in Düsseldorf. Bislang werde in der deutschen Kriminalitätsstatistik beispielsweise expliziter Frauenhass im Netz unter Online-Hass geführt und Femizide in der Rubrik Partnerschaftsgewalt erfasst.
Zuvor hatte sich die Digitalstaatsministerin der Bundesregierung, Dorothee Bär (CSU), Medienberichten zufolge für eine gezielte Erfassung frauenfeindlicher Straftaten in der Kriminalstatistik ausgesprochen. Frauenhass dürfe kein verdecktes Phänomen bleiben.
Maier vom BDKJ forderte, auch der mediale und gesellschaftliche Diskurs müsse sich verändern: "Bezeichnungen wie 'Familiendrama' für Femizide sind Beschönigungen, die der Vergangenheit angehören müssen." Nur wenn verstanden werde, dass Frauenfeindlichkeit tödlich sein kann, sei auch die effektive Bekämpfung möglich. Der BDKJ ist Dachverband von 17 katholischen Jugendverbänden mit nach eigenen Angaben rund 660.000 Mitgliedern.