Brüssel (epd). Die EU-Kommission hat zusätzliche Maßnahmen gegen neue Varianten des Coronavirus vorgeschlagen und dabei auch Notfallzulassungen für Impfstoffe ins Gespräch gebracht. Neue Varianten entstünden schnell, warnte Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Brüssel. Die Anpassung der Gegenwehr müsse noch schneller geschehen.
Konkret rief die Brüsseler Behörde zum Beispiel ein 21 Länder umfassendes Netzwerk für klinische Tests ins Leben. Es soll die Zusammenarbeit und den Datenaustausch für Tests von Corona-Impfstoffen und Corona-Medikamenten erleichtern. Ein weiterer Schwerpunkt sei die Erforschung von Impfungen für Kinder und junge Leute.
Mit Blick auf die Zulassung von Impfstoffen richtet die Kommission den Blick auf Grippe-Impfstoffe. Die neuen Varianten der Influenza machen auch regelmäßig neue Impfstoffe nötig, deren Zulassung schneller geht als bei völlig neuen Impfstoffen. Auch für an neue Varianten angepasste Corona-Impfstoffe solle es eine "beschleunigte Zulassung" geben. Davon abgesehen bringt die Kommission Erwägungen zu einer "neuen Kategorie der Notfallzulassung von Impfstoffen auf EU-Ebene mit geteilter Haftung unter den Mitgliedsstaaten" ins Spiel. Bisher gab es in der EU keine Notfallzulassungen für Corona-Impfstoffe.
Ein weiterer Punkt der vorgestellten oder vorgeschlagenen Maßnahmen sind bessere Vorbereitungen für die Impfstoffproduktion. Wenn die EU künftig Rahmenverträge mit Herstellern abschließt oder aktualisiert, soll ein detaillierte Plan über die Produktionskapazitäten Bedingung sein. Die Kommission war unter Druck geraten, nachdem bekannt wurde, dass teilweise Zusagen für Impfstoff-Lieferungen nicht eingehalten würden.