Köln. (epd). Die nordrhein-westfälische Integrationsstaatssekretärin Serap Güler (CDU) hält Klagen darüber, dass Kinder aus Zuwandererfamilien zu Hause zu wenig Deutsch sprechen, für übertrieben. "Wenn jedes fünfte Kind zu Hause nur Englisch sprechen würde, hätten wir diese Debatte nicht, die sich auch ausschließlich auf Migranten fokussiert", sagte Güler dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch). "Ich habe zu Hause auch kein Deutsch gesprochen und dafür bin ich meinen Eltern heute dankbar, da ich so wenigstens Türkisch lernen konnte - und ich denke, als studierte Germanistin ist mein Deutsch auch nicht so übel."
"Mehrsprachigkeit ist kein Manko, es ist ein Gewinn", betonte die CDU-Politikerin. Das Problem sei nicht die Migrationsgeschichte, sondern vielmehr der soziale Hintergrund. Es gebe auch deutsche Familien, in denen kaum mit den Kinder gesprochen werde und "hauptsächlich das iPad oder Netflix" die Erziehung übernähmen, sagte Güler weiter. "Wir müssen uns also insgesamt stärker Gedanken machen, wie wir Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen besser in ihrem Bildungsweg unterstützen."