Bielefeld (epd). Eine Covid-19-Erkrankung belastet einer neuen medizinischen Studie zufolge nicht nur die Lunge, sondern auch erheblich die Leber. Ein interdisziplinäres Forscherteam aus Bielefeld, Hamburg, Hannover und Boston in den USA hat anhand von Lebergewebeproben verstorbener Patienten nachgewiesen, dass dieses Organ bis in die Mikrogefäße geschädigt wird, wie das Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB) am Dienstag in Bielefeld mitteilte. Bei der Behandlung könnten blutverdünnende Medikamente bei Patienten mit schweren Covid-19 Verläufen helfen, die Leber zu schützen.
Die Forschergruppe um die Zellbiologin der Universität Bielefeld, Barbara Kaltschmidt, und Chefarzt Jan Schulte am Esch vom Evangelischen Klinikum hat für die Studie Leber-Gewebeschnitte von 73 verstorbenen Patienten aus der Rechtsmedizin der Universitätsklinik in Hamburg untersucht. Alle verstarben demnach an einer Lungenentzündung, aber 13 Patienten ohne Sars-CoV-2. "Damit hatten wir erstmals eine Kontrollgruppe", sagte Kaltschmidt. Bei der Laboruntersuchung habe sich ergeben: Die Erkrankung schädigt die Leber durch Mikrothrombosen.