Berlin (epd). Das Gedenken an die "Fabrik-Aktion" und den Frauenprotest in der Berliner Rosenstraße im Februar 1943 findet in diesem Jahr online statt. Am 26. Februar stehe ab 10 Uhr ein Online-Angebot mit entsprechenden Beiträgen zur Verfügung, teilte die Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte am Dienstag mit. Nach der Begrüßung durch den Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Axel Drecoll, wird Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) ein Gedenkwort halten. Zudem spricht Mario Offenberg von der Israelitischen Synagogen-Gemeinde (Adass Jisroel) zu Berlin.
Am 27. Februar 1943 hatten in Berlin Verhaftungen Tausender jüdischer Zwangsarbeiter begonnen. Sie sollten in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert werden. Darauf reagierten nichtjüdische Ehefrauen der Verhafteten mit einem einwöchigen Protest. Dieser hatte schließlich Erfolg, die Männer entgingen zunächst der Deportation. Der Protest der Frauen in der Rosenstraße gilt als einer der wenigen bekannten öffentlichen Proteste gegen das NS-Regime.
Zur Ständigen Konferenz der NS-Gedenkorte zählen den Angaben zufolge das Haus der Wannsee-Konferenz, Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, die Gedenkstätte Deutscher Widerstand und die Topographie des Terrors. Weil der 27. Februar in diesem Jahr auf den jüdischen Shabbat (Samstag) fällt, wird das Gedenken um einen Tag vorgezogen.