Chef der Impfkommission sieht keinen Grund für Vorziehen von Lehrern

Düsseldorf (epd). Der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, sieht keinen Grund, Lehrkräfte bevorzugt gegen Corona zu impfen. "Die Stiko hat ihre Empfehlung auf die Auswertung internationaler Daten und auch die Meldedaten aus Deutschland gegründet. Daraus ergibt sich keine Notwendigkeit, die Lehrer jetzt abweichend von der Empfehlung vorzuziehen", sagte Mertens der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag). Lehrkräfte mit entsprechendem Alter und solche mit besonderen Vorerkrankungen würden bereits auf dieser Grundlage priorisiert.

Die Stiko-Empfehlungen seien aber Empfehlungen, "und die politischen Entscheidungsträger können und dürfen von dieser Empfehlung abweichen", sagte Mertens. Die geänderte Vorgehensweise müssten dann aber auch diese Politiker begründen.

Bund und Länder haben Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aufgefordert, eine frühere Impfung von Lehrkräften sowie Erzieherinnen und Erziehern zu prüfen. Lehrer wären dann zeitgleich mit Menschen über 70 Jahren oder Personen mit schweren Vorerkrankungen, Demenz oder schweren Behinderungen an der Reihe. Bund und Länder begründen ihr Plädoyer für eine frühere Impfung dieser Berufsgruppen mit dem Wunsch, Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen möglichst schnell wieder zu öffnen.

epd kfr