Osnabrück (epd). Nach ersten positiven Erfahrungen mit Corona-Spucktests pochen die Kommunen in Deutschland auf eine flächendeckende Selbsttest-Offensive von Bund und Ländern. "Gerade die Selbsttests haben ein immenses Potenzial und können ein wichtiges Mittel sein, um weitere Öffnungsperspektiven zu schaffen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (online Sonntag, Print Montag). Diese Tests sollten für öffentliche Einrichtungen wie Schulen und Kitas unentgeltlich von Bund und Ländern beschafft und schnell bereitgestellt werden.
In Potsdam werden seit dem 1. Februar Corona-Spucktests von Kita-Erziehern genutzt, die sich zweimal wöchentlich vor der Arbeit selbst zu Hause testen müssen und nur bei negativem Ergebnis zur Arbeit gehen dürfen, wie es hieß. "Die Spucktests haben es uns ermöglicht, de facto zum 1. Februar in den Regelbetrieb zurückzukehren", sagte der Potsdamer Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) der Zeitung.
Allerdings sind die in Potsdam verwendeten Tests laut Bericht noch nicht für den Laiengebrauch zugelassen, sondern sollten von Fachpersonal durchgeführt werden. Die Erzieherinnen hätten eine Einweisung zur sachgerechten Nutzung durch den Hersteller erhalten. Zudem sei der Spucktest Bestandteil einer komplexen Teststrategie. Nach einem positiven Schnelltest folge umgehend ein PCR-Test sowie unter Umständen eine Sequenzierung.
Landsberg sagte, wenn die Infektionszahlen weiter sinken, könnten Schnelltests auch für die Öffnung von Restaurants, Hotels, Museen und Sportstätten eine wichtige Perspektive bieten. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) will am Montag eine Kita in Potsdam besuchen, um sich über den Einsatz der Spucktests zu informieren.