Berlin (epd). Pflegeberufe und Jobs im öffentlichen Dienst werden offenbar in der Corona-Krise bei jungen Arbeitnehmern beliebter. Mehr als jeder Fünfte der 18- bis 29-Jährigen gab laut den Zeitungen der Funke Mediengruppe (online Sonntag, Print Montag) in einer Befragung der Königsteiner Gruppe an, dass das eigene Interesse an einem Arbeitgeber in der Pflege in den vergangenen zwölf Monaten gestiegen sei. Bei den 30- bis 39-Jährigen seien es 24 Prozent, die sich nun mehr für eine Tätigkeit in der Pflege interessieren.
Vor allem die Systemrelevanz (61 Prozent) als auch die Jobsicherheit (56 Prozent) bewerteten die Befragten den Zeitungen zufolge als Faktoren, in denen Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser besser aufgestellt seien als andere Bereiche. 19 Prozent aller befragten Arbeitnehmer würden sich sofort bei einer Pflegeeinrichtung bewerben, wenn sie dort eine passende Stelle sehen. Allerdings bemängelten 58 Prozent der Befragten, dass Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser nicht genug auf sich als Arbeitgeber aufmerksam machten.
Auch der öffentliche Dienst gewinnt den Zeitungen zufolge an Beliebtheit. Fast jeder Dritte (31 Prozent) interessiere sich nun mehr für einen Job dort. Besonders attraktiv fänden die Befragten vor allem Tätigkeiten bei der öffentlichen Verwaltung (31 Prozent), bei Universitäten und Hochschulen (23 Prozent) und bei der Polizei (17 Prozent). Wichtigste Gründe für das steigende Interesse seien die Jobsicherheit (77 Prozent), die Sozialleistungen sowie die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf (52 Prozent).
Die Befragung wurde von der Personalmarketing-Agentur Königsteiner Gruppe und dem Marktforschungsinstitut Respondi durchgeführt. Bundesweit wurden dafür den Angaben zufolge im Dezember 1.036 berufstätige Arbeitnehmer, je zur Hälfte Akademiker und Nichtakademiker, aller Altersstufen befragt.