Frankfurt a.M., Conakry (epd). In Westafrika herrscht Furcht vor einem neuen Ausbruch der tödlichen Viruserkrankung Ebola. Die Afrika-Regionaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Matshidiso Moeti, äußerte sich am Sonntag auf Twitter sehr besorgt über vier mutmaßlich durch Ebola verursachte Todesfälle in Guinea. Zwischen 2014 und 2016 war das Land bereits von einer schwere Ebola-Epidemie getroffen worden, bei der mehr als 2.500 Menschen starben.
Das Gesundheitsministerium teilte am Samstagabend mit, in der Region der zweitgrößten Stadt N'Zérékoré im Südosten des Landes seien acht Personen mit Ebola-Symptomen gemeldet worden, darunter eine Krankenschwester. Drei davon seien bereits gestorben, einen weiteren Todesfall habe es in der Hauptstadt Conakry gegeben. Erste Laborergebnisse bestätigten demnach Infektionen mit dem Ebolavirus. Ob die Fälle in Zusammenhang miteinander stehen, war zunächst unklar.
Die Todesfälle in Guinea sind die ersten in dem westafrikanischen Land seit dem schweren Ausbruch vor rund drei Jahren. WHO-Regionaldirektorin Moeti kündigte an, die Organisation werde ihre Maßnahmen gegen ein mögliches Wiederaufleben der Epidemie erhöhen. Nach dem Ausbruch 2014 erkrankten bei der bisher schwersten Ebola-Epidemie rund 28.000 Menschen vor allem in Guinea, Liberia und Sierra Leone, etwa 11.300 von ihnen starben. In der Demokratischen Republik Kongo wurden in der vergangenen Woche drei Ebola-Fälle bestätigt.
Ebola ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die häufig tödlich verläuft. Es gibt kein spezifisches Heilmittel, jedoch werden seit 2019 Impfstoffe eingesetzt. Die WHO hatte Mitte Januar angekündigt, einen globalen Vorratsspeicher mit bis zu einer halben Million Impfdosen anlegen zu wollen. Das Ebolavirus wurde erstmals 1976 auf dem Gebiet des heutigen Kongo entdeckt.