Wiesbaden (epd). Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat am Sonntag der Opfer der mutmaßlichen Amokfahrt von Volkmarsen am Rosenmontag vor einem Jahr gedacht. "Auch ein Jahr später sitzen uns der Schock und der Schrecken angesichts dieser schrecklichen Tat noch tief in den Knochen", erklärte Bouffier. Die Wunden der zahlreichen Opfer seien noch lange nicht verheilt. Viele von ihnen seien nicht nur körperlich, sondern auch seelisch schwer verletzt und traumatisiert worden.
Dass gerade zahlreiche feiernde Kinder unter den Opfern waren, mache die Tat noch unbegreiflicher, betonte Bouffier. Es herrsche nach wie vor großes Unverständnis über die Beweggründe des mutmaßlichen Täters und die Fragen nach seinem Motiv seien noch immer nicht geklärt. Die Landesregierung werde gemeinsam mit der evangelischen Kirche und der Stadt Volkmarsen am ersten Jahrestag der Tat am 24. Februar in einem ökumenischen Gottesdienst der Opfer gedenken, teilte die Staatskanzlei mit.
Am 24. Februar 2020 war ein Mann während des Faschingsumzugs in der hessischen Kleinstadt im Landkreis Waldeck-Frankenberg mit dem Auto in die feiernde Menschenmenge gerast und hatte 90 Menschen zum Teil schwer verletzt. Viele weitere trugen psychische Schäden davon. Der deutsche Staatsangehörige sitzt in Untersuchungshaft und schweigt bislang zu den Vorwürfen. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hatte im Dezember Anklage erhoben. Wann der Prozess vor dem Landgericht Kassel beginnt, ist noch unklar.