Quito (epd). Knapp eine Woche nach den Präsidentschaftswahlen in Ecuador wird ein Großteil der Stimmen nachgezählt. In der Küstenprovinz Guayas sollen alle Stimmen, in 16 weiteren Provinzen 50 Prozent der Stimmzettel überprüft werden. Das gab der Nationale Wahlrat am Freitag (Ortszeit) nach einem Treffen mit den Kandidaten Yaku Pérez und Guillermo Lasso bekannt. Der indigene Kandidat Pérez und der konservative Kandidat Lasso kämpfen um den Einzug in die Stichwahl und liegen nur wenige tausend Stimmen auseinander.
Nach Auszählung von fast 100 Prozent der Stimmen kam Lasso am Freitagabend auf 19,74 Prozent und Pérez auf 19,38 Prozent. Der Sozialist Andrés Arauz hatte die erste Runde der Wahlen am Sonntag mit rund 32 Prozent für sich entschieden. Ein amtliches Endergebnis soll erst nach der Stimmenüberprüfung bekanntgegeben werden.
Der Präsidentschaftsbewerber Pérez sagte nach dem Treffen mit dem Nationalen Wahlrat, die Überprüfung der Stimmen sei die Chance, die Transparenz des ecuadorianischen Wahlprozesses zu demonstrieren. Der 51-Jährige tritt für die Ureinwohner-Partei Pachakutik an und setzte im Wahlkampf auf eine nachhaltige Umweltpolitik. Der konservative Kandidat Lasso betonte: "Das Wichtigste ist, dass der Wille des Volkes respektiert wird." Der 65-jährige Banker warb vor allem mit seiner Wirtschaftskompetenz. Am 11. April soll die Stichwahl stattfinden.