Dresden/Karlsruhe (epd). Nach dem tödlichen Angriff auf einen Touristen in Dresden hat der Generalbundesanwalt einem "Spiegel"-Bericht zufolge Anklage gegen einen mutmaßlichen Islamisten wegen Mordes erhoben. Vor dem Oberlandesgericht Dresden solle sich ein 20-jähriger Syrer verantworten, meldete das Nachrichtenmagazin am Freitag vorab. Der Beschuldigte soll am 4. Oktober 2020 in Dresden zwei Touristen aus Nordrhein-Westfalen mit einem Messer angegriffen haben.
Die Pressestelle des Generalbundesanwalts in Karlsruhe bestätigte die Erhebung der Anklage am Freitag offiziell aber nicht. Bei dem Angriff in Dresden wurde einer der beiden 55 und 53 Jahre alten Männer tödlich verletzt. Er starb im Krankenhaus. Das zweite Tatopfer überlebte den Anschlag schwer verletzt. Der Beschuldigte hat sich daher zudem wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung zu verantworten.
Der mutmaßliche Täter war dem sächsischen Verfassungsschutz und dem Landeskriminalamt Sachsen schon zuvor als islamistischer Gefährder bekannt. Er war erst wenige Tage vor dem Angriff auf das homosexuelle Paar aus der Jugendhaftanstalt Regis-Breitingen entlassen worden. Der Syrer wurde etwa zwei Wochen nach dem Angriff festgenommen und sitzt derzeit in Untersuchungshaft.