Köln (epd). Mit einem Benefiz-Programm an Weiberfastnacht haben Kölner Karnevalisten Spendengelder von mehr als 824.000 Euro für in Not geratene Bühnenarbeiter, Künstler und Tanzcorps gesammelt. Bei dem von Guido Cantz und Mirja Boes moderierten und live aus der Kölner Lanxess-Arena im Internet übertragenen Spendenmarathon traten über 50 Bands, Redner und prominente Gäste auf. Der Medienpartner Telekom übertrug die Liveshow von 10.30 bis 17 Uhr beim MagentaTV-Sender #DABEI und im Livestream auf MagentaTV.de. Am Abend wurde der Stream wiederholt.
Das Festkomitee gehört zu dem Bündnis "Nur zesamme sin mer Fastelovend - Mer looße üch nit allein" (Nur zusammen sind wir Karneval - Wir lassen euch nicht allein). Hintergrund der Benefiz-Aktion sind die fast vollständigen Einnahmeausfälle für Bühnenkünstler, Bühnenarbeiter, Roadies, Fahrer, Spielmannszüge und Tanzcorps aufgrund der coronabedingten Veranstaltungsabsagen in dieser Session.
Festkomitee-Präsident und Schirmherr Christoph Kuckelkorn verwies auf Berechnungen vom November, dass von üblicherweise rund 600 Millionen Euro Umsatz im Kölner Karneval bei einem kompletten Lockdown etwa 98 Prozent wegfallen. "Hinter diesen dramatischen Zahlen verbergen sich jede Menge Einzelschicksale, denn von den Kneipen bis zur Hotellerie, vom Taxifahrer bis zum Bühnenarbeiter sind unzählige Menschen betroffen", erklärte er. "Mit über 800.000 Euro können wir uns nun um eine ganze Reihe echter Härtefälle kümmern, die zum Teil seit Monaten keine Einkünfte mehr haben."
Schirmherren der Aktion waren neben Kuckelkorn die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos), Moderatorin Bettina Böttinger, der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach, der Comedian und Karnevalsredner Guido Cantz sowie die Band Cat Ballou.