Naumburg (epd). Wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat hat die Generalstaatsanwaltschaft Naumburg drei Männer festnehmen lassen. Grundlage sei ein am Samstag von der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau erlassener Haftbefehl gegen die syrischstämmigen Männer gewesen, teilte die Behörde am Donnerstag in Naumburg mit. Zwei der Beschuldigten wurden demnach bereits am Samstag in Dänemark festgenommen, der dritte im Raum Offenbach in Hessen.
Die drei Männer im Alter von 33, 36 und 40 Jahren sollen den Angaben nach im Januar am Kauf mehrerer Kilogramm Chemikalien beteiligt gewesen sein, "die zur Herstellung von Sprengsätzen dienen können". Bei einer Wohnungsdurchsuchung in Dessau-Roßlau seien zudem zehn Kilogramm Schwarzpulver und Zündschnüre gefunden worden. Die Chemikalien seien bei der Festnahme der Männer in Dänemark sichergestellt worden.
Wegen des Tatvorwurfs führt die Staatsschutzabteilung der Generalstaatsanwaltschaft die Ermittlungen. Daran beteiligt sind Beamte des Landeskriminalamtes Sachsen-Anhalt und des Bundeskriminalamtes. Aufgrund der Festnahmen in Dänemark würden auch von dortigen Behörden Ermittlungen geführt, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg. Zu konkreten Anschlagsplänen oder -zielen könne er "überhaupt noch nichts" sagen.
Die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat kann nach Paragraf 89a des Strafgesetzbuches mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft werden, in minder schweren Fällen von drei Monaten bis zu fünf Jahren.