Hamburg (epd). Der Verzicht auf Alkohol steht in der diesjährigen Corona-Fastenzeit hoch im Kurs. Unter den Fastenfreunden wollen laut Umfrage der DAK-Gesundheit 73 Prozent auf Alkohol, 68 Prozent auf Süßigkeiten und 54 Prozent auf Fleisch verzichten, wie die DAK am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Im vorigen Jahr stand noch der Verzicht auf Süßigkeiten (67 Prozent) an der Spitze, gefolgt von Alkohol (65 Prozent) und Fleisch (47 Prozent). Dahinter folgt die Abstinenz von Tabak und Fernsehen. Die Bereitschaft, auf Smartphone und Internet zu verzichten, ist dagegen in Corona-Zeiten von 29 Prozent auf 24 Prozent gesunken.
84 Prozent der Befragten gaben an, dass die Corona-Situation allgemein keinen Einfluss darauf hat, ob und in welchem Umfang sie in diesem Jahr fasten möchten. Sieben Prozent aller Befragten zeigten sich aktuell eher bereit zu fasten, acht Prozent sind dazu weniger bereit. Die Beteiligung an der Fastenzeit ist in Baden-Württemberg (73 Prozent) und Bayern (70 Prozent) besonders hoch. In den ostdeutschen Bundesländern liegt der Anteil der Fastenfans dagegen nur bei 56 Prozent.
Knapp zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten haben laut DAK-Studie bereits mindestens einmal für mehrere Wochen gefastet. Das sind rund 25 Prozent mehr als bei der Befragung in 2012. Die große Mehrheit hält eine Fastenzeit aus gesundheitlichen Gründen für sinnvoll.
Der Konsum von Alkohol sei in Krisenzeiten für manche eine Art der Bewältigung, sagte DAK-Psychologin Franziska Kath. "Die große Gefahr besteht darin, dass aus der Gewohnheit eine Abhängigkeit werden kann." Die Fastenzeit biete einen guten Anlass, das eigene Trinkverhalten kritisch zu überprüfen. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hatte im Auftrag der DAK-Gesundheit 1.005 repräsentativ ausgesuchte Menschen zwischen dem 18. und dem 20. Januar befragt.