Köln (epd). Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert, das Vordrängeln bei Corona-Impfungen zu sanktionieren. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe es versäumt, in seiner Verordnung eine Aussage zu Verstößen zu treffen, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch am Donnerstag im Deutschlandfunk.
In Sachsen-Anhalt gebe es Über-80-Jährige in Pflegeheimen, die noch auf einen Impftermin warten, während ein Oberbürgermeister schon mal drankomme. "Das muss doch mindestens eine Ordnungswidrigkeit sein", forderte Brysch. Die Folge dieser Verstöße seien das Gefühl von Ungerechtigkeit und Frust in der Bevölkerung.
Die Argumentation, dass Menschen vorzeitig geimpft werden, um vor Ort überzähligen Impfstoff nicht verfallen zu lassen, lässt Brysch nicht gelten. Es sei Unvermögen, wenn nicht mittels Wartelisten und Pool-Lösungen sichergestellt wird, dass der Impfstoff zunächst nur an die priorisierten Menschen verimpft wird.
epd kfr