Mainz (epd). In Mainz haben am Mittwoch Friseure aus verschiedenen Regionen von Rheinland-Pfalz für ein Ende des Lockdowns demonstriert. Auf dem Ernst-Ludwig-Platz am Rand des Regierungsviertels forderten rund 150 meist schwarz gekleidete Menschen, wieder die Arbeit aufnehmen zu dürfen. Anderenfalls drohe eine Pleitewelle. Auf Plakaten appellierten sie, eine Öffnung der Läden zum 15. Februar zu ermöglichen. Staatliche Hilfen seien bei den Friseurbetrieben bislang nicht angekommen, sagte Bernd Kiefer von der Friseurinnung Rheinhessen dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Seit dem Frühjahr haben die meisten keinen Cent erhalten."
In Rheinland-Pfalz wurde der Betrieb von Friseursalons in der zweiten Welle der Coronavirus-Pandemie Mitte Dezember verboten. Offiziell wurde der Schritt damit begründet, dass bei Friseurbesuchen kein Mindestabstand eingehalten werden könne. Seit Dezember hätten viele Kollegen keinerlei Einkommen mehr, sagte Kiefer. Schätzungen zufolge stünden je nach Dauer des Lockdowns 15 bis 30 Prozent der Friseurläden vor dem endgültigen Aus. Die Friseurbranche habe im Sommer mit ihren Hygienekonzepten gezeigt, dass sie Besuche sicher seien.
Bei einem Treffen mit den Demonstranten sicherte die rheinland-pfälzische Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Schmitt (FDP) den Friseurbetrieben die Unterstützung des Landes zu. Ihr Vorschlag, Öffnungen unter nochmals verschärften Hygieneeinschränkungen mit maximal einem Kunden alle zwei Stunden zu erlauben, stieß bei den Protestierenden auf gemischte Reaktionen.