Essen (epd). Gemeinnützige Altkleidersammlungen und kommunale Entsorger fordern, die Hersteller von Textilien an den Kosten der Verwertung von Gebrauchttextilien zu beteiligen. "Wir müssen jetzt handeln, um unser System der Altkleidersammlung fitzumachen für 2025", erklärte Thomas Ahlmann, Geschäftsführer des Dachverbandes FairWertung, am Dienstagabend in Essen. Ansonsten drohe der Kollaps der kostenlosen Altkleidersammlung spätestens mit der europaweiten Getrenntsammlungspflicht für Alttextilien in 2025.
Der Dachverband FairWertung und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) fordern in einem gemeinsamen Papier die Einführung einer erweiterten Herstellerverantwortung für Textilien. Derzeit finanziere sich das System der Erfassung und Behandlung von Alttextilien über die Erlöse aus der Wiederverwendung der noch tragbaren Textilien aus den Sammlungen. Abfallgebühren der Kommunen würden dafür kaum benötigt. Da der Anteil der wiederverwendbaren Textilien aufgrund der immer minderwertigeren Qualität aber abnehme, sei das bisherige Finanzierungsmodell auf Dauer nicht mehr aufrechtzuerhalten.
Notwendig sei deshalb die Einführung einer gesetzlich geregelten erweiterten Herstellerverantwortung. Es müssten wirksame Anreize für eine nachhaltigere Textilproduktion gesetzt werden. Wichtig seien auch gesicherte Absatzwege für die gesammelten Altkleider, einschließlich eines verstärkten Faser-Recyclings. Der Dachverband FairWertung betont zudem die große Bedeutung der gemeinnützigen Altkleidersammlungen. Die gemeinnützigen Organisationen hielten ein sozial attraktives Angebot an Gebrauchtwaren vor, schafften Beschäftigung und erwirtschafteten wichtige Erlöse für soziale Arbeit und Zwecke.