Potsdam (epd). Kritiker des Wiederaufbaus des Potsdamer Garnisonkirchturms haben erneut die Finanzierung des Bauprojekts zum Thema gemacht. Da der 2017 gestartete Bau zu einem Großteil aus öffentlichen Mitteln finanziert werde, müssten auch Details zu Finanzen und Spenden sowie Wirtschaftsprüfungsberichte öffentlich gemacht werden, hieß es bei der Vorstellung eines Rechercheberichts der Initiative Lernort Garnisonkirche am Mittwoch in Potsdam.
Die öffentlichen Geldgeber dürften vorerst keine weiteren Fördermittel für den neuen Garnisonkirchturm vergeben, hieß es weiter. Zuvor müssten der Bericht des Bundesrechnungshofs und die Veröffentlichung der von den Kritikern geforderten Auskünfte über Finanzen abgewartet werden.
Die Wiederaufbau-Kritiker von der Initiative "Potsdam ohne Garnisonkirche", vom Verein zur Förderung antimilitaristischer Traditionen und vom Lernort Garnisonkirche betonten, in den vergangenen Jahren habe es Unstimmigkeiten bei öffentlich bekannten Angaben zu Baukosten und Spenden gegeben. Auf Basis des Informationsfreiheitsgesetzes seien deshalb Unterlagen unter anderem des Bundes gesichtet und ausgewertet worden. Die Ergebnisse seien Anlass, mehr Transparenz einzufordern.
Zugleich betonte Philipp Oswalt vom Rechercheteam, den Unterlagen zufolge sei bei dem Bauprojekt "nichts Illegales passiert". Vonseiten der Garnisonkirchenstiftung hieß es vor einigen Tagen, eine regelmäßige Berichtspflicht des Geförderten gegenüber dem Fördermittelgeber gehöre zu den üblichen Regularien. Damit werde eine transparente und ordnungsgemäße Mittelverwendung sichergestellt.